Details 3
Folgende Siele sind unter Detail 3 derzeit in der Bearbeitung:
Fridericus Siel Norden / Norder Siel Norden /Gastmarscher Siel Norden /Leybuchtsiel / Hilgenrieder Siel / Neßmersiel / Dornumer Bucht- Reidumper Siel Altes Siel- Dornumersiel-Westeraccumersiel-Westburer Pumpsiel-Accumersiel / Bensersiel / Weerder-Werdumer Siel /Altharlinger Siel / Neuharlinger Siel / Altfunnixsiel / Neufunnixsiel /Carolinensiel-Friedrichsschleuse-Harlesiel / Horumersiel / Hooksiel
Addinggaster-oder Friedericussiel, Norden / Ältestes erhaltenes Sielbauwerk in Ostfriesland. Status Kulturdenkmal
Auch Lüttge Siel genannt
Erbaut 1776 Fertigstellung ( nach Freese 1775 ) Entwässerungsfläche 2306 Grasen
Pfahlgründung; Klinkermauerwerk
Gewölbesiel, massiv.
Sielbogen mit lateinischer Inschrift
Sielanlage noch erhalten ( ohne Funktion )
Stark sanierungsbedürftig- Sanierung geplant.
Quelle: Ostfr. Kurier ( Tageszeitung ) 21.11.2019
Norder Siel
1706 Holzsiel, bei einer Sturmflut zerstört
1756 Sielneubau, massiv aus Ziegelstein
Sielwerk nicht vorhanden
Reste erhalten und gekennzeichnet
Am alten Norder Siel
Quelle: Ostfriesland - Kalender für Jedermann, 1976 , Seite 148
Kulturgeschichtliche Rekonstruktion: Norder Siel in Norden
Gastmarscher Siel , Norden
1758 Sielneubau, ersetzte und unterstützte das Altmarscher Siel ( Altmarscher Siel I von 1546 bis1582 / Altmarscher Siel II von 1582 bis 1678 Altmarscher Siel III 1678 bis 1757)
Die Altmarscher Siele waren südlicher angelegt,
1968 abgetragen ( Gastmarscher Siel )
Die 3 Sielstandorte des alten Gastmarscher Siel:
1 ) Urspl. Lage Nähe der heutigen Alleestraße Norden/Flurkartenverzeichnis nennt Gemarkung " Altes Siel ?"(Möglicher Sielstandort ).
2 ) Standort des Siels am Altendeichsweg von 1546 -1582
3 ) Sielstandort am Langhauser Tief ( Zuckerpolderdeich ) von 1582 - 1929. Genauer Standort = Klick Bild 1 hier ist der Flurkarteneintrag mit einer Beschreibung zu sehen.
4 ) Kulturgeschichtliche Einbindung und Neugestaltung ( 2023 ) der alten Sielanlage vom Zuckerpolderdeich zum jetzigen Altendeichsweg.
Im Bereich des Gastmarscher Siels war ein Sielrichter zuständig für die Entwässerung und den Hochwasserschutz von 7380 Grasen Land ( Freese ,Seite 341 ).
Bild 1 ) Flurkarteneintrag Gastmarschersiel am Zuckerpolderdeich
Bild 2 ) Das alte Gastmarscher Siel
Bild 3 und 4 ) Am Altendeichsweg
Bild ( 5 - 8 ) Kulturgeschichtliche Neugestaltung des Standortes Gastmarscher Siel am Altendeichsweg im Mai 2023
Leybuchtsiel
Sielanlage gebaut: 1928-1930
Offenes Siel mit Ebbe-Sturm-und Fluttorpaar
1962 Schöpfwerksbau
Leybuchtsiel, erbaut von 1928-1930 - Fotos Juli 2019 u. 2022
Hilgenrieder Siel
Erbaut 1737 aus Holz / 1866 Sielneubau / 1925 Stilllegung ( 1576/1577 erste Sielanlage aus Holz).
Sielanlage nicht mehr erhalten.
Siel-Gedenkstein in Hilgenriedersiel
Neßmersiel
Urspl. altes Siel an der Hauptstr. nicht mehr erhalten. Der ehem. Standort ist aber sichtbar als Sielort gestaltet.
Neuer Sielstandort um 1700, 600 mtr. nördlich, zunächst als Holzsiel.
1779 dann Neubau der Sielanlage aus Stein. ( Zielgelstein und Sandstein)
Diese Sielanlage ist noch gut erhalten. Erneuerung in Anlehnung an die alte Sielanlage im Jahr 1980 .
Historischer Sielbogen mit Inschrifttafel erhalten.
Das "zweite " vorgelagerte Siel in Neßmersiel ( Bild unten )
Quelle: Medienzentrum Norden, Landkreis Aurich ( erworbenes Bild ). Das Bildrecht verbleibt weiterhin beim Medienzentrum Norden. Vervielfältigungs-u. Nachdruckverbot
Heutige Entwässerungsanlage vor dem Hafen in Neßmermersiel
Reidumper Siel - Alten Siel - Dornumer Siel - Westeraccumer Siel - Westerburer Pumpsiel - Accumersiel
Vorgeschichte
Die Sielgeschichte im Bereich der Accumer Ee ( Dornumer Bucht ) ist komplex und nur im Zusammenhang mit der Betrachtung aller ehemaligen Sielstandorte besser darstellbar.
Das Gewässernetz bestand aus einer Vielzahl vom Tiefs, die zum Teil südlich auf den Geestgebieten ( Pleistozän ) ihren Ursprung haben und dann in Richtung Norden abflossen.
Bekannt sind heute nur noch die Sielstandorte Dornumersiel und Westeraccumersiel.
Hier verlief früher auch die Grenze zwischen Ostfriesland und dem Harlingerland.Der Berumer Vergleich, 1600, regelte ab diesem Zeitpunkt die Zugehörigkeit des Harlingerlandes zum ostfriesischen Herrschaftsbereich.
Ursprünglich wird bereist 1449 erwähnt, dass die Herrlichkeit Dornum und das Harlingerland gemeinsam die Abdämmung des Accumer Tiefs
planten. Wahrscheinlich wurde dieses Vorhaben mit dem Bau eines Deiches auf der Höhe von Altensiel tatsächlich realisiert. Dazugehörig werden zwei Sielstandorte genannt, "welche halb zu Dornum und halb zu Esens "( Westeraccumersiel= Amt Esens ) gehören.
Weit vor 1450 ( 1449 .Anm.1 ) wird ein Siel bei der Gemarkung Reidump angelegt. Der Name Reidump wird urkundlich aber erst 1857 vermerkt (östlich von Dornum ). Bei Baggerarbeiten wurden 1952 Sielpfosten freigelegt und auf das 11.Jh. datiert . Das Siel wurde im Schnittpunktbereich der drei Gewässerverläufe, Altes Tief, Sielhammer Tief u. Dornumersieler Sieltief , angelegt. Anm.2
Des Weiteren ist das alte Siel ( Altensiel ) zu benennen. Ein Gedenkstein mit der Jahreszahl 1289 erinnert noch heute an den Standort Altensiel und an das alte Accumer Ee Tief. Praktisch ist das Altensiel, bezw. die Abdämmmaßnahmen im Deichbereich, eine erste Initiative zur Erschließung der alten Dornumer Bucht.
1579, nach langen Einigungsverhandlungen zwischen dem Harlingerland und Ostfriesland, wurde ein gemeinsames Siel errichtet.
Fertiggestellt wurde dieses Sielwerk in der heutigen 2. Deichlinie zwischen den Dornumersiel und Westeraccumersiel.
1602 erfolgte eine grundlegende Reparatur des Siels.Die Petriflut zerstörte das Siel 1651. In einem Vertrag vom 16.Juni 1653 hatten sich zunächst beide Seiten auf ein neues gemeinsames Siel verständigt. Doch der Regent von Dornum beharrte jetzt auf die Errichtung einer eigenen Sielanlage, deren Fertigstellung schon 1653 erfolgte. Somit musste auch der ostfriesische Graf, seit 1600 auch Regent des Harlingerlandes, nachziehen und baute 1653 nur 100 mtr. östlich des Dornumer Siels ein neues Westeraccumer Siel. Somit entstanden 1653 zwei nebeneinanderliegende Siele: Westeraccumer Siel und das Dornumer Siel.
1680 bereits wurde das Dornumer Siel zerstört und am 12/13. November 1686 bei der Martinusflut kam es zur Zerstörung des Westeraccumer Siels. 1862 wird das Dornumer Siel als Ständersiel erneuert und 1921 aufgegeben. Von 1785 ( bis 1790 ) wird das Westeraccumer Siel neu errichtet und 1812 erfolgt erneut ein Sielneubau.
Eine weitere Sielanlage wird 1570 westlich von Middelsbur durch Sturmfluten stark beschädigt und anschließend neu zwischen Middelsbur und Osterbur errichtet. Durch Beschluss des Amtes Esens wird dieses Siel 1619 stillgelegt ( Westerburer Siel ). 1653 wird in Westerbur ein neues Siel aus Holz gebaut und 1756 erfolgt erneut ein Sielneubau aus Stein. 1684 wird das Westerburer Siel in einer Amtsbeschreibung mit dem Äquivalent "pompe " ( Pumpsiel: Siehe Rubrik: Sielwesen ) erwähnt. 1763 hatte der Hafen am Westerburer Pumpsiel für das Amt Esens auch eine wirtschaftliche Bedeutung.
Nach der Eindeichung des Westerburer Polders 1771 entstand ein weiteres Pumpsiel. Abschließend erfolgte 1899 erneut ein Sielneubau. Dieses Siel wurde 1949/50 nochmal durch Betonbauverstärkungen verändert.
Von 1963-1968 wurde das Accumer Siel als Mündungsschöpfwerk errichtet. Somit ist nun wieder eine Sielanlage für die beide ehemaligen Entwässerungsbereiche zuständig.
Anmerkungen:
Anm. 1. Th. Janssen, Gewässerkunde Ostfrieslands,Seite 139
Anm.2 : Der alte Name für das Dornumer Sieltief ist Accumer Tief.
Lageplan der Siele: 1 ) Reidumper Siel / 2 a ) Altensiel / 2 ) Dornumer Siel / 3 ) Westeraccumer Siel / 4 ) Schöpfwerk Accumersiel / 5 ) Westerburer Pumpsiel-und nach Norden dann das verlagerte Westerburer Pumpsiel. Das gemeinsame alte Dornumer-Westeraccumer Siel ist nicht numerisch erfasst, aber als Standort mit aufgeführt.
Alter Standort des Reidumper Siels. Ca. 80 mtr. landeinwärts auf der anderen Seite des Dornumersieler Tiefs.
Die Flurkarteneinträge ( Ostfr. Landschaft ) weisen in unmittelbarer Nähe zum alten Sielstandort auf Fluren hin, die mit der Bezeichnung "Sielhammerweg " und "Sielhammertief " festgelegt sind ( Flurkarte: Stern = alter Sielstandort / Pfeile = Hinweise auf Sielbezeichnungen ).
Gemeinsames Dorumer-Westeraccumer Siel - Numerisch nicht erfasst
Standort nicht mehr genau rekonstruierbar. Nach T.Janssen, Gewässerkunde Ostfr. lag das gemeinsame Siel 100 mtr. nördlich des späteren Dornumer Siels.
Die beiden getrennten Siele Dornumer Siel und das Westeraccumer Siele ( 2 und 3 )
Quelle: Rund um die Accumer Ee, heft 3, H. Wiechers, A.Heinze, Esens 2019 Beide Sielstandorte. Nachdruck u. Vervielfältigung verboten
Westeraccumersiel ( 3 )
Erbaut 1653, östlich des Dornumer-Siels.
1785 Sielneubau aus Holz 13 1/4 Fuß
1790 Umfangreiche Sielreparaturen
1812 Erneut Sielneubau
1964 Stilllegung, wg. Bau Schöpfwerk
( Altes Siel nicht mehr erhalten )
Westeraccumersiel
Quelle: Abfotografie vor Ort ( Infotafel )
Dornumersiel ( Dornumer Hebersiel 1921 )( 2 )
Vor 1653 lag das alte gemeinsame Siel etwas 100 mtr. nordöstlich vom heutigen Standort Dornumersiel.
1654 erstes Siel
Anfang 1700 Sielerneuerung aus Holz
1862 Als Ständersiel erneuert
1921 Siel aufgegeben ( als Holzsiel )
Ab 1921 Hebersiel ( Rohrsystemsiel mit Luftkammer)
Altes Siel nicht mehr vorhanden.
Dornumersiel : Alter Sielstandort Hebersiel
Quelle: Ostfreesland, Kalender für jedermann, 10. Jahrgang 1923
Westerburer Siel - Pumpsiel ( 5 u. 5a )
Lageplan: heute
Accumersiel ( 4 )
Neubau 1964, integriert mit Schöpfwerk
Mit dem Schöpfwerk Accumersiel ist praktisch wieder eine Einrichtung für beide Sielstandorte in Betrieb. Wobei das alte Westaccumersieltief nicht mehr vorhanden ist.
Siel-u. Schöpfwerk Accumersiel
Benser Siel (seit 1938 Bensersiel , vorher Gem. Westbense)
Erbaut 1619 aus Holz / 1640 Sielreparatur / 1796 Neues Siel aus Holz / 1891 Sielneubau. massiv aus Ziegelstein / 1967 Sielneubau
Altes Siel nicht mehr vorhanden.
Reste der alten Sielmauer
Alter Sielstandort in Bensersiel
Ehemalige Lage in der Deichlinie 1550 -1617
Flurkartenvermerk ( Ostfr. Landschaft ) Gemarkung Werdum - Weerder olde Syl . Mgl. alter Sielstandort
Alter Sielstandort: Lagezustand heute
Das alte Esenser-Weerder Sieltief ( heute Altfunnixsieler Priel ) verlief in Höhe der eingetragenen Gemarkung " Werder olde Syl ". Somit ein möglicher alter Sielstandort.
U. Hangen ( S.452 ) verweist auf den Hof Witte Floh ( Weißer Floh ) als mgl. Sielstandort. Auch der Flurkarteneintrag Weißer Floh, östlich von Werdum, ist dokumentiert.
Janßen Th. verweist des Weiteren auf ein Siel im alten Ülkengat, 2 km südwestlich von Altfunnixsiel ( Gemarkung: Finkerei ). Dieser alte Flureintrag, Finkerei, befindet sich
allerdings westlich der Ortschaft Funnix ( bei Endzetel ) und kann somit nicht mit dem Werdumer Siel in Verbindung gebracht werden.
Altharlingersiel ( Harrler Syhl ) Zuvor altes und neues Holumer Siel
1693 Siel aufgegeben
Alter Sielstandort
Neuharlingersiel ( Ortsgründung 1693 )
1693 Holzsiel
1785 Sielneubau / 1959/61 Siel-u.Schöpfwerksneubau
Neuharlingersiel- Am alten Sielstandort - Nov. 2022
Altfunnixsiel
1570 Sielerneuerung
Neufunnixsiel
1658 Siel angelegt
Carolinensiel ( Friedrichsschleuse - Harlesiel)
Im Ortskern: Altes ursp. Siel aus Holz ( 1729) 1837 Erneuerung des Carolinen Siels
1765 Eindeichung des Friedrichgrodens und Bau der Friedrichschleuse als offenes Siel mit Schiffspassage.
1801 Erneuerung der Friedrichschleuse.
Friedrichsschleuse, Friedrichssiel prak. als Außenhafen von Carolinensiel . Entwässerungsfläche damals 1225 Diematen ( ca. 700 ha. )
Harlesiel ( 1956 Bau des Schöpfwerkes )
Alter Sielstandort in Carolinensiel, Lagezustand heute
Friedrichsschleuse, heute
Quelle:Sturmflut 1962,Joh. Kramer,Norden 1967, Seite 115
Horumersiel
1542 erstes Siel errichtet, wahrscheinlich im Bereich des Deiches " Stumpenser Mühle ".
1634 u. 1712, 1806 Holzsiele Neubauten
1871 Steingewölbesiel , massiv,
Altes Siel nicht mehr erhalten.
Alter Sielstandort in Horumersiel. Infotafel u. Standort
Quelle: Gestern und Heute, Beilage der Wilhelmshavener Zeitung, Folge 19, 23. März 2013
Neues Schöpfwerk in Horumersiel ( Schöpfwerk Wangerland )
Hooksiel
Erstes Siel 1586 ( nach Winkelmann ) 1588 ( nach O. Tenge )
1790 Binnenvorsielerneuerung
1885 Sielneubau als Steingewölbesiel
Gewölbesiel mit Ebbe-Flut und Sturmtorpaar
1964 Sielstilllegung
Neubau Schleuse mit Schiffsdurchfahrt 1974 -Hooksieler Außenhafen
Alte Sielanlage gut erhalten
Hooksiel- Siel und Hafen 2022
Quelle: Gestern u.heute. Beilage der Wilhelmshavener Zeitung, 23.03.2013
Hooksiel-Außenhafen - Siel-u. Schleusenwerk