Pegel
Der Pegelstand in den Entwässerungsgebieten ist nicht der normale Wasserstand. Der Pegelnullpunkt,als Messpunkt festgelegt, liegt - 5 mtr. unter Normalhöhennull ( NHN früher auch NN genannt ). In den Entwässerungsgebieten der ostfriesischen Marsch sind große Areale unter NHN liegend. Früher gab es überall Stabpegel die den Pegelwasserstand anzeigten. Schreibpegel und digitale Messungen haben diese Aufgabe übernommen.
Quelle: Fotografie vor Ort / Eigenaufnahme
Quelle: 1. Entwässerungsverband Emden - mit freudlicher Unterstützung des Verbandes.
Zeigt ein Pegel 3,80 mtr. an, dann ist der Wasserstand ( Wasserspiegel ) bei 1,20 mtr. unter Null ( 3,80 mtr. plus 1,20 mtr. = 5,oo mtr. = NHN ). Bei einem Pegelstand von 6,30 mtr. ist der aktuelle Wasserstand 1,30 mtr. über NHN ( Pegelnullpunkt bei - 5 mtr. plus 1,30 mtr = 6,30 mtr. ) Siele und Schöpfwerke müssen über einen langen Zeitraum verlässliche Sommer- u. Winterwasserstände garantieren. Die Pegel übernehmen hier die Kontrollfunktion.
Sielzeiten - altes Sielprinzip
Ist der Hochwasserstand erreicht und die Ebbflut ( ablaufendes Wasser) setzt ein wurden früher die Sieltore geöffnet, bezw. durch den normalen Gezeitenrhythmus drückte das Binnenlandwasser die Tore von selbst wieder auf.
Ist der Niedrigwasserstand erreicht und die Flut ( auflaufendes Wasser ) setzt ein, schließen sich die Tore wieder selbstständig durch den Druck der einsetzenden Flutwelle.
Quelle: Gewässerkunde Ostfriesland, Th. Janssen
Im Zusammenhang mit veränderten Klimabedingungen, besonders im Bereich der Niederschläge und langfristig wohl auch mit dem Meeresspiegelanstieg, kann sich der normale zeitliche Sielablauf gravierend negativ verändern - d.h. eine Einschränkung im normalen HW-NW ( Hochwasser - Niedrigwasser ) Rhythmus ist möglich.