SIELE IN OSTFRIESLAND - FRIESLAND
und die Grenzbereiche  Wesermarsch und Niederlande
   Historische Sielbauten     www.sielwerk.de    
 

Spurensuche: Erkundungstour Siele



Kultivierte Landschaftsräume haben immer auch eine zweckgebundene Geschichte. Anders als urbane Stadträume, wo die Besiedlung und Infrastruktur für eine größere Bevölkerungsanzahl im Mittelpunkt steht, ist der Küstenbereich eng mit Wasser verbunden: Entwässerung und Flutschutz.

Die individuelle Aneignung von Landschaftsraum, also der Interesse weckende Auslöser für eine weitere Beschäftigung mit einem abgesteckten Interessenareal, bietet sich bei der -zeitlosen -  Erkundung des Themenraumes. 

" Wettervorhersagen in den Wind schießen und Regenschirme auf dem Operationstisch verbannen. Sich nicht körperlich oder mental gegen jedes Wetter wappnen. Sich im Gegensatz zu den meisten Stadtführern und Teilnehmern an Rundgängen darauf freuen nass zu werden " ( Psychogeografie, Anneke Lubkowitz, Berlin 2020, Seite 204 ).


Die moderne Psychogeografie weist uns den Weg - loslassen und Räume individuell erkunden - so wird Interesse und Hintergrundverständnis geweckt.

Die " Aura der Einmaligkeit " ( W. Benjamin ) mehr Raum geben...weg vom Mainstream.


Die folgenden Fotos und kleinen Textanregungen ersetzen keine professionelle Führung, bezgl. historisches Wassermanagement - vielmehr dienen sie als Anregung und Interessenanstoß in der freien Natur.



1 ) Dollard Siele - Niederländische Seite

2 ) An der Leybucht - Polder und Siele


3 ) Funktionssiele an der Knock - in Bearbeitung

4 ) Die Siellinie Emden - Petkum - Oldersum - folgt

5 ) Die Leda-Jümme Sieltour - folgt

6) Die Harlebucht - folgt

7) Die Siele im nördlichen Wangerland - folgt

8 ) Siele in Norden und Umgebung - Nesse/Dornum -  folgt

9 ) Die verschwundenen Siele an der Maade - WHV folgt

10 ) Die alten Siele am schwarzen Brack und am Jadebusen -  folgt


Tour 1



Dollard Siele - Niederländische Seite ( Dollart in Deutschland mit t am Ende in den Niederlanden mit d )  


Die Erkundungstour " Siele " mit dem Fahrrad oder dem E-Bike startet in Nieuwestatenzijl ( NL ). Für die Anreise mit dem Auto ( Bike and Car ) sind Parkmöglichkeiten in Nieuwestatenzijl, Nieuweschans, Bunde und auch direkt in Kanalpolder ( auf dt. Seite ) möglich.

Von Bunde oder Nieuweschans führt ein Radweg  direkt nach Nieuwestatenzijl ( 15-20 Min. )

Diese Strecke ist Teil der Ems-Dollard Route:       https://www.dollard-route.de/


Kulturgeschichtliche Spurensuche am Dollart(d) NL-D  Alte Sielstandorte.

Aneignung von Landschaftsräume.

 

Nieuwestatenzijl ist der  Ausgangspunkt der Sielroute. Die Tour führt direkt am Deich entlang durch die weiten niederländischen Polder.

In Nieuwestatenzijl ( NL ) ist  ein "grüner Grenzübergang " für  Radfahrer und Wanderer. Seit Jahrhunderten ist dieses Mündungsgebiet der Westerwoldse Aa ( breites Fließgewässer ) Standort  für Siele ( siehe diese Homepage-Bereich 8 ).

Heute ist dort ein großes Mündungsschöpfwerk angesiedelt. Erklärungstafeln auf dem großen Sielgelände ermöglichen einen historischen Einblick in die Geografie und das Wassermanagement der Ems-Dollart Region. 

In den Sommermonaten ist ein Kaffee- Mobil vor Ort um angenehm zu verweilen.

https://www.nazatendevries.nl/Artikelen%20en%20Colums/Nieuwe%20Statenzijl/Nieuwe%20Statenzijl-00.html


( Foto: Nieuwestatenzijl- Blick auf den Dollart / Schöpfwerk - zugleich Grenzübergang für Radfahrer und Fußgänger - keine Autos )

Am Nieuwestatenzijl am 21.09.22 ( Doppelklick : Bildvergrößerung )


Nieuwestatenzijl ( Siel-u.Schleusenanlage )  : Video-Plattbodenschiff durchquert das Nieuwestatenzijl in Richtung Dollard am 21.09.22

Am Nieuwestatenzijl

Nach 1,2 Km am Deich entlang fahrend  ist ein weiterer alter Sielstandort erreicht. Im Carel Coenraadpolder,direkt am Deich, ist die alte Sielrinne noch gut sichtbar. Erklärende Hinweisschilder zeigen das Siel in seiner historischen Position. 

https://www.nazatendevries.nl/Artikelen%20en%20Colums/Carel%20Coenraadpolder/Carel%20Coenraadpolder.html




Fotos: Hinweise auf die Sielgeschichte im Carel Coenraadpolder / Blick auf die alte Sielrinne

Nächster Stopp ist der Ambonezenbos ( Ambonesenbusch ) . In diesem kleinen Gehölz am Deich war in den 1950er Jahren eine Barackensiedlung. Flüchtlinge aus Indonesien ( Molukken ), ehemals niederländisches Kolonialgebiet, waren dort untergebracht.

https://nazatendevries.nl/

Auf dem Deich befindet sich ein geografischer Orientierungsstern und zeigt die Ortslagen rund um den Dollart an.


Fotos : Blick  auf den Ambonesenbos / Hinweistafeln-Erklärungen / Geografischer Orientierungsstern auf dem Deich




Abstecher:  500 mtr.,landeinwärts vom Ambonezenbos,  ist die alte Sielanlage Schlapersluis von 1924. Ursprünglich verlief das Sieltief direkt zum Meer, eine Umverlegung erfolgte  in den 1960er Jahren. Neben dem Siel war ein Schleusenhaus mit landwirtschaftlichen Anwesen angesiedelt, da viele kleine Frachtschiffe das Siel passierten. Heute ist davon nichts mehr vorhanden. Über eine Brücke kann das Siel überquert werden. Schöner Platz zum verweilen. Anschließend geht es wieder zurück zur Deichroute.

https://www.nazatendevries.nl/Artikelen%20en%20Colums/Finsterwolde/Grote%20Slapersluis/De%20Grote%20Slapersluis.html

 

Video: Panoramablick an der Schlaperschleuse

Panoramablick an der Schlaperschleuse

 

In Fiemel ist eine weitere alte Sielanlage zu besichtigen. Das Sielgemäuer ist freigelegt und die Inschrifttafel ist erhalten geblieben. Auf dem Deich ist als Monument eine historische Sielabpumpanlage zu erkunden. Des Weiteren ist in Fiemel eine Batterie aus dem 2. Weltkrieg zu besichtigen, die zur Verteidigung der Stadt Emden errichtet wurde. Vor Ort befindet sich auch eine Naturschutzeinrichtung mit Aussichtsplattform und Informationsräumen und ein kleines Cafe.
Fotos: Altes Siel / Batteriegebäude aus dem 2.Weltkrieg / Erklärungen und Hinweise zur Geschichte des Monuments/ Naturschutzhaus


 Zielort der kleinen Erkundungsroute ist Termunten und Termunterzijl. In Termunterzijl ist eine komplette historische Sielanlage zu besichtigen .Des Weiteren ist die gesamte Hafenanlage mit weiteren maritimen Monumenten interessant. Westerhuis's Fischimbiss und ein schönes Hafen-Cafe laden zu einem Kurzaufenthalt ein. Abschließend kann die Kirche in Termunten besichtigt werden. Der hohe Kirchturm ist zugänglich und bietet einen wunderschönen Blick über den Dollart.
Zurück, gleiche Strecke am Deich entlang, ist nun, Wind auf dem Rücken, die Fahrt durch die weiten und einsamen Polder ein Erlebnis für sich.
Altes Siel in Termunterzijl / Sielbogen  / Ortseingang / Bilder am Siel/ Hafen ( Sep.2022 )


Video : Aussicht über den Dollart aus dem Glockenturm der Kirche von Termunten.

 


Erläuterungen:

Länge: ca. 22 Km ( 1 Tour )

Dauer:  ca. 60-90 Min.  reine Fahrzeit( 1 Tourstrecke )

Dauer mit Besichtigungen:  120- 150 Min. ( 1 Tourstrecke

Kein Autoverkehr, keine Krafträder

Streckenqualität:  Gut, alles asphaltiert oder Betonplatten.

Besonderheiten: 1,5 km vor Fiemel ist eine Seehundbank ( hinter der Schauwand ). Fast immer sind Seehunde anzutreffen.

Wind: Da direkt am Meer immer leichter Wind.


Genauer Streckenverlauf:

Strecke : https://www.greif.de/streckenvermessung.html- unter Import Nr. 112608 eingeben.






Tour 2 )


An der Leybucht - Polder und Siele


Ausgangspunkt der Radtour ist das alte Siel mitten in Greetsiel. Das Siel von 1798 bildet den zentralen Ortskern und gab den Ort auch seinen Namen. In einfachen Blickzusammenhängen wird die Funktion des Siels deutlich: Ebbe-u. Fluttor folgten früher den natürlichen Gezeitenrhythmus.

Ein zweites erhaltenes Siel, errichtet von 1888-1891, und ein Schöpfwerk von 1957 , in unmittelbarer Nähe ( 100 mtr. ), zeigt den gesteigerten Entwässerungsbedarf und die Weiterentwicklung des Sielwesens.




Rad fahrend geht es weiter in Richtung Eilsum-Angerwehr - eine alte Brücke wird überquert und der Weg führt vorbei am alten Sielstandort Angerwehr oder früher auch Eilsumer Wehr genannt.

Dieses nicht mehr vorhandene Siel war im 17. Jh. für die Entwässerung des Sielortes Greetsiel zuständig. Die alten gezeitenabhängigen Flutrinnen der Leybucht reichten bis Marienhafe, Siegelsum und Wirdum und waren schiffbar.

Um 1525 trieb der dänische Pirat Junker Klaus Kniphof sein Unwesen in den Gezeitenströmen der Bucht - gut 1oo Jahre nach der Störtebeker Geschichte. Hamburger Kaufleute der Hanse spürten den Junker bei Greetsiel  am 7. Okt. 1525 auf und brachten den Freibeuter nach Hamburg - auf dem Grasbrook endete das Leben des erst 25 jährigen Seefahrers.

Piratengeschichten, durchaus auch wahrhaftig geschehen, gibt es hier zuhauf.


Die Radfahrt ( oder das Erlaufen ) führt weiter durch die alte verlandete Leybucht über den Leybuchtpolder nach Leybuchtsiel. Polder ( eingedeichtes Land ) prägen die Landschaft, der Störtebeker-Deich immer in Sichtweite. Überall sind Altdeiche erhalten geblieben und geben Einblick in eine vergangene Welt, wo Wasser alles dominierte. Eindrucksvoll sind auch die Deichscharten ( durchgängige Deichöffnungen ), die den Zugang zu weiteren alten oder neuen Einpolderungen ermöglichen. Hier bekommt die Formulierung " Aneignung von Landschaftsraum " eine reale, oft sicher nicht spektakuläre, reale Bedeutung - das Marschland unter den Füßen ist spürbar.

In Leybuchtsiel angekommen beeindruckt der gesamte Entwässerungskomplex - das Siel von 1929 und das Schöpfwerk von 1962. Die gesamte Entwässerung aus dem weiteren Norder Bereich wird an diesem Ort gewährleistet. Mit dem Bau des Abschlussdeiches und der Errichtung der Sielanlage im Jahre 1929 ( 1928-1930 ) verlor allerdings die Stadt Norden endgültig den offenen Zugang zur Nordsee.

Historische Schautafeln zeigen den Lagekomplex aus verschiedenen Positionen. ( 2 Fotos oben, u. 3 Fotos unten, vom 15.02.24 )


Das Erkunden wird fortgesetzt entlang der Störtebeker Deichlinie nach Greetsiel - der Weg  führt am Störtebekerkanal, weg von der Straße, zum Sielort. Greetsiel passierend geht es zur offenen See - oder zum offenen Watt, je nach Gezeiteneinfluss.

Weiter Blick und weite Landschaft lassen Zeit zum Verweilen !

Der Pilsumer Leuchtturm in mittlerer Entfernung wird als Markierungspunkt sichtbar mitgenommen - der Horizont ist nun grenzenlos, die offene See oder das weite Watt, und der Weg führt zum Leysiel.

Zeitangepasste neue Entwässerungstechnik sind im Schleusen-u. Sielwerk Leysiel integriert und ermöglichen des Weiteren der Kutterflotte von Greetsiel einen tiedefreien Zugang zum Meer.

An diesem äußeren Punkt, ganz tief im Nordwesten, endet die Tour. ( 3 Fotos unten, vom Nov.2023 )


Video Clip vom 31.10.2022



Erläuterungen:
Länge: ca. 31 Km ( 1 Tour )
Dauer:  ca. 90-120 Min.  reine Fahrzeit( 1 Tourstrecke )- auch schneller mgl.
Dauer mit Besichtigungen:  120- 150 Min. ( 1 Tourstrecke
Landstrecke wenig Verkehr - an den Deichen entlang keine Autos, nur Radfahrer u. Wanderer
Streckenqualität:  Gut, teilweise im Polderbereich etwas uneben
Besonderheiten: Alte Deichlinien, Nationalpark Niedersächsisches Wattenmehr
Wind: Da direkt am Meer immer leichter Wind.
Genauer Streckenverlauf:
https://www.greif.de/streckenvermessung.html  - unter Import Nr. 120012 eingeben.



3 ) Funktionssiele an der Knock 


 Schöpfwerk Knock, Verbandssiel, Altes Knockster Siel, fiskalisches Siel....folgt ! 2/24

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