SIELE IN OSTFRIESLAND - FRIESLAND
und die Grenzbereiche  Wesermarsch und Niederlande
   Historische Sielbauten     www.sielwerk.de    
 

Bereich 6




Das schwarze Brack / Friedeburger Siel /Gödenser Siel-Neustadt / Horster Siel /Ellenser Siel / Ellenserdammersiel Nord-Süd /  Mariensiel /Zeteler Siel / Steinhauser Siel / Adelheitssiel / Petershörner Siel / Dangaster Siel / Vareler Siele / Jade-Wapler Siel / Jethausen-Timmen Siel / Schweiburger Siel /



Siele am Schwarzen Brack / Jadebusen.

Das schwarze Brack war ein Meereseinbruch, hauptsächlich verursacht durch die Marcellusflut 1362, an der Ostküste der ostfriesischen-friesischen Halbinsel.

Bis zum Geestrand mit seinen Geestrandmooren, nahe Friedeburg, reichte das moorige und dunkle Wasser. Auch der Name des Bracks geht auf die Wasserfärbung zurück.

Weitere Sturmfluten ließen eine Landrückgewinnung nicht zu - erst 1615 kam es zum Abschluss der Abdämmung der Bucht bei Ellenserdammersiel.

(Quellen: Quellennachweis liegt vor, folgt 2/24 )

Das Schwarze Brack und seine Siele vor der Eindeichung

 

(Quelle: Der Jeversche Deichband. O.Tenge, Oldenburg 1884)


Das Schwarze Brack:  Lageplan bei Etzel ( Bild  links ) Standort Etzel - Friedeburger Tief ( Bild rechts ) Doppelklick= Vergrößerung 




 


Friedeburger Siel ( Fred zyl )

1544 Erstes Siel.

Das Friedeburger Siel wurde aber bereits um 1600 (1615 ) mit der Eindeichung des Schwarzen Bracks und damit verbunden der Errichtung der neuen Deichlinie aufgegeben .

1596  begann die Grafschaft Oldenburg mit der Eindeichung des Ellenser Watt.  Der ostfriesische Graf Edzard  sah seine Zolleinnahmen am Siel Hohemey gefährdet und  erklärte das Vorhaben als " Eingriff in seine Rechte ". Auch beklagte er die Einschränkungen für Schifffahrt und Entwässerung. Sein Sohn Enno, der nach dem Tod seines Vater Edzard die Regentschaft übernommen hatte, ließ am 13. März 1599 Taten folgen.

Mit 150 Söldnern überschritt er die Grenze und zerstörte den " Immenzaun " und verbrannte alle Neubaumanpflanzungen (  Klopp,Onno. Geschichte Ostfriesland  Bd. I, Seite 119 ).


  Das schwarze Brack nach der Eindämmung 1615 



 (Quelle: Der Jeversche Deichband. O.Tenge, Oldenburg 1884)

 

 Standort Friedeburger Siel bei Hohemey ( Foto 08/2019 )  

 


                                                                                                                                              




Gödenser Siel, heute Neustadtgödens ( auch Neustädter Siel genannt )

Die ehemalige Herrlichkeit " Schloss Gödens " hatte am Rande des Scharzen Bracks einen Sielhafenort gegründet, das heutige Neustadtgödens.  Das Gödenser Siel und auch das Horster Siel hatten aber kurz nach 1600, im Zusammenhang mit der Eindeichung des Schwarzen Bracks, keine Bedeutung mehr.

Die Erstansiedlung erfolgte durch Mennoniten aus den Niederlanden ( Glaubensflüchtlinge ). Um 1570 sind mehrere Schiffsbewegungen ( u.a. zur Ostsee ) verzeichnet.

  Ortsplan Neustadtgödens, Kartenrand, rechts, der Hafen und Standort der ehemaligen Sielanlage


Sielort Neustadtgödens 1599

 

( Quelle: A. Schultze, Die Sielhafenorte, Seite 75 )

                                                                             

(Quelle: Abfotografie der Infotafel vor Ort )


 



(Quelle: Der Jeversche Deichband. O.Tenge, Oldenburg 1884)


Neustadtgödens-alter Sielstandort ( Fotos erneuert am 23.11.2022 )

 








 

Horster Siel
Um 1600 benannt, 1615 Sielaufgabe, wegen Eindeichung des Bracks


 

 

(Quelle: Der Jeversche Deichband. O.Tenge, Oldenburg 1884)


Ellenser Siel

1603 wird ein Siel in Ellens genannt ( inselartiges Geesteiland im Brack ). Mit der etwas späteren Teilschließung des Schwarzen Bracks, 1615 durch Arend Stint, wurden ca.1600 ha Land dem Meer abgerungen. Danach sind dann auch die späteren Sielgründungen vom Ellenserdammer Siel Nord und Süd zu erklären, die bis ins 19.Jh als Hafen eine besondere Bedeutung hatten.









Ellenserdammersiel - Norder-u.Südersiel

Entstehung des Siels und des Ortes erst nach der Teilschließung des Schwarzen Bracks ( 1615 ).

Erbaut 1717

Mehrfache Veränderungen, Aufständerungen zwischen 1820 u. 1880


1615 kam es zur abschließenden Abdämmung des Schwarzen Bracks durch den 5 km langen Ellenser Damm.

Geplant waren bereits 2 Siele im Damm: 1604 kam es zur Fertigstellung einer Sielanlage auf oldenb. Seite - 1608 folgte mit der Ahner Schleuse das 2. Siel auf der jeverschen Seite.

Das jeversche Siel war aber zu hoch angelegt, so dass eine Neuverlegung in der Nähe der oldenb. Anlage erfolgte.

Die Eindeichung des Ellenserdammer Groden, 1714, hatte die Vorverlegung der beiden Siele zur Folge: Das Norder-und Südersiel. Die Weihnachtsflut von 1717 verzögerte die Gesamtplanung und erst 1732 kam es zur Fertigstellung.

 

(Quelle: Der Jeversche Deichband. O.Tenge, Oldenburg 1884)


   Alter Sielstandort in Ellenserdammersiel ( Fotos erneuert am 23.11.2022 )                                                                                                                               

 



Ehem. Hafen von Ellenserdammersiel                                                                     

 

(Quelle: Bildquelle liegt vor-folgt 2/24 )


Gedenktafel im Hafen Dangast : Hinweis an die Schließung des Bracks 1615








Mariensiel - angelegt von "Fräulein Maria aus Jever" ( Regentin )

Holzsiel 1570

1666 Erneuerung

1717 Zerstörung des Siels durch die Weihnachtsflut

Danach zunächst einfache Abdämmung und Entwässerung über das Banter Siel - Bau eines weiteren Holzsieles

1877 ( 1876-78 vollendet ) massives Steinsiel - Gewölbesiel

Altes Siel im Altdeich verbaut.

Schöne Gestaltung der alten Sielanlage


 

  

(Quelle: Kartenausschnitt-Urheberschaft frei 2/22 )


(Quelle: Bildquelle liegt vor - folgt 2/24 )

Mariensiel, Fotos erneuert. 23.11.2022



(Quelle: YouTube- WZ - Online. Es gilt der Haftungsausschluss, bezgl. Anbringung von Links - siehe Impressum )

Zeteler Siel

Schon 1596 wird das Zeteler Siel  im Zusammenhang mit Versandungen und weiteren Abdeichungen verlegt. Zwischen 1576 und 1587 und 1596 und 1597 enstanden neue Deiche östlich der Ortschaft Driefel, die dann 18 Jahre später Teil des Abschlussdammes Ellenserdamm werden. Somit lässt sich auch die Sielverlegung erklären. 1754 wird ein weiterer  Sielneubau dokumentiert. Noch 1826 wird erneut, ca. 200 mtr. südlich des alten Sielstandortes in Zetel, ein Siel in Holz angelegt.


Standort: Zeteler Siel und Steinhauser Siel



                              

(Quelle: Der Jeversche Deichband. O.Tenge, Oldenburg 1884)


 


Steinhauser Siel

Auch das nahegelegene Steinhauser Siel wird 1596 aus gleichen Gründen verlegt.1694 und später 1718/ 1717 sind Sielneubauten erfolgt ( 1717 nach der Weihnachtsflut ).Das später veränderte Siel ist 1822 und 1826 mehrfach aufgeständert worden ( Holzaufständerung ).

Siel nicht mehr vorhanden.


 

(Quelle: Der Jeversche Deichband. O.Tenge, Oldenburg 1884)


  Standort altes Steinhauser Siel ( Foto 08/2019 ) 








Adelheitssiel

1884 erbaut


(Quelle: Der Jeversche Deichband. O.Tenge, Oldenburg 1884)



Petershörner Siel


1924 erbaut als Siel

Schöpfwerksneubau  1959-1962



 

 (Quelle: Der Jeversche Deichband. O.Tenge, Oldenburg 1884)


Schöpfwerk  Petershörn                                                            

 

 

                                                                                                                                                                             



Dangaster Siel

Sielanlage von 1957 mit 3 Öffnungen 3 X 5.00 mtr. 1 X 7,00 mtr.

Am Dangaster Siel - Bilder vom 30.11.22 Bild 1 =  Dangaster Siel-und Schöpfwerk / Bild 2 `= Historischer Flutstein am Hafen /  Bild 3 =  Ansammlung historischer Flutsteine am Hafen / Bild 4 = Infotafel - Erläuterungen / Bild = 5  Blick vom Siel auf den Jadebusen / Bild 6 = Historische Mosaikgestaltung als Lageplan.








    


Vareler Siel  I  II  III IV

I  1595 erstes Siel, 1608 Sielverlegung

II 1663  Verlagerung unterhalb der Hafenschleuse. 1691 Erneuerung

III  1733  Sielneubau und Standortverlegung. 1852 Siel abgetragen im Zusammenhang mit dem Hafenbau

IV  1848 Bau eines offenen Siels, 1977 abgetragen



                                                                                           

(Quelle: Der Jeversche Deichband. O.Tenge, Oldenburg 1884 - 2 Abb.)

 

Das alte Siel in Varel - Varelerhafen



(Quelle: Der Jadebusen, H. Egidius, Seite 181 )


Varelerhafen : Bilder teilweise erneuert am 30.11.22     Bild 1 = Alter Sielstandort / Bild 2 =  Teile der alten Sielanlage als Schauobjekt in der Innenstadt von Varel / Bild 3 = Blick auf die Siel-u. Fahrinne / Bild 4 = Schleusentor im Hafen von Varel / Bild 5 = `Infotafel über die Hafengeschichte / Bild = 6 Infotafel über die Sielgeschichte / Bild 7 = Schöpfwerk Varel / Bild 8 = Blick auf den Ebbstrom im Hafen von Varel / Bild 9 = Altes Stauwehr am Ende des Binnenhafens





Jade-Wapeler Siel

Erbaut 1923/26 / Erweiterung 1955 / Umgestaltung-Küstenschutz 2017-2020

Das Jader Siel von 1822 und das Neuwapeler Siel von 1826 waren 1924 stark baufällig. Somit wurde 1923/24 das Jade-Wapeler Sielwerk erbaut. Leider blieben die beiden alten Sielanlagen nicht erhalten.



 



 (Quelle: Der Jeversche Deichband. O.Tenge, Oldenburg 1884)


                                                                                           

 Das alte Jader Siel 1955

( Quelle: Brettschneider / Nieße- Agsta, Hannover 1982, Seite 251 )

 Lageplan der beiden Siele

 

( Quelle: Brettschneider / Nieße- Agsta, Hannover 1982, Seite 254)


Jade-Wapler Siel ( Mündungsschöpfwerk Jade ) Bilder : erneuert am 30.11.2022

 





                                                                                                                  

Jethauser oder Timmen Siel


1646 in der Deichline angelegt

1732 Stilllegung

Siel nicht mehr vorhanden

Wenig Quellenmaterial


(Quelle: Der Jeversche Deichband. O.Tenge, Oldenburg 1884)

 

 

Schweiburger Siel ( Landkreis Wesermarsch ) Jadebusen

1625 Siel im Bereich des Achtermeerischen Deiches

1692 Angabe eines Siels

1754 Sielneubau aus Holz / 1825 Beschädigung des Siels durch eine Sturmflut (Tore lassen sich nur noch 1 Fuß öffnen )

1831 Sielneubau aus Holz ( Herausnahme des alten Siels )

1901 Sielneubau

1958 Sielneubau

Sielanlage nicht mehr vorhanden, heute modernes Schöpfwerk


Alle Fotografien auf dieser Seite aus dem Bestand des Autors ( Eigenaufnahmen )


 

Klick > Seitenanfang